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Man merkt hier schon, dass bestimmte Werte wichtig sind und auch gelebt werden.

Im Wohnheim der Mitterfelder wohnen nicht nur Pflege Azubis. Auch für Studentinnen und Studenten aus aller Welt steht die Tür weit offen.

Das Wohnheim der „Mitterfelder“ im Münchner Stadtteil Laim erfüllt viele Funktionen: Es ist ein günstiger Wohnraum für die Schülerinnen und Schüler der Mitterfelder Akademie für Pflegeberufe – und noch dazu im selben Haus. Es ist auch eine Anlaufstelle für Menschen, die aus vielen Ländern kommen und bei uns eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren. Und es ist für viele trotz der bescheidenen Ausstattung eine Art Heimat geworden. 
Zum Beispiel für die junge Tunesierin Azza, die seit April 2025 im Wohnheim lebt. Zuerst war sie in München in einer WG, die aber aufgelöst wurde, und Azza suchte, wie sie selbst sagt „einen Ort, an dem ich bleiben kann, weil er für mich passt.“
Azza macht ihren Masterstudiengang in Data Engineering an der Technischen Universität München. Zuvor hat sie ihren Bachelor in Informatik an der TU Darmstadt erfolgreich abgeschlossen. Auf das Wohnheim der Mitterfelder ist sie durch das Studentenwerk Oberbayern gekommen. Und was ihr bei den Mitterfeldern besonders gefällt, ist, dass man sich hier erfolgreich große Mühe um die Integration der jungen Leute bemüht. „Man merkt hier schon, dass bestimmte Werte wichtig sind und auch gelebt werden,“ sagt sie. Deshalb sei das hier mehr als nur ihre „Studentenbude“, sondern ein echtes „Zuhause“. „Wenn man ein bisschen auf die Leute zugeht, findet man wirklich schnell Anschluss,“ sagt sie.
Und dann bringt Azza etwas mit, was sie sogar in die Arbeit der Mitterfelder mit Seniorinnen und Senioren einbringen kann: Sie spielt Klavier. Im Winter 2024 ist ihr dort, wo sie vorher war, die Decke ein bisschen auf den Kopf gefallen und um sich abzulenken, hat sie einen alten Traum aufgegriffen: Klavierspielen. Sie hat es sich selbst beigebracht, sozialverträglich mit eine E-Piano und Kopfhörer. Umso mehr hat sie sich gefreut, als sie sah, dass in der Kapelle im Erdgeschoss des Wohnheims ein Flügel steht. Und sie bekam natürlich die Erlaubnis, darauf zu üben. „Da sind wir, auch was Instrumente betrifft, sehr verwöhnt,“ sagt sie. 
Inzwischen ist sie so weit, dass sie kürzlich sogar ein kleines Konzert für die Seniorinnen und Senioren bei den Mitterfeldern gegeben hat. Das war schon eine kleine Überwindung, wie sie lächelnd erzählt: „Ab und zu muss man halt auch mal über seinen Schatten springen, damit was vorangeht. Das hat sich gelohnt.“
Azza ist die nächsten Monate unterwegs. Sie hat eine Einladung von dem Lehrstuhl für Energy Science & Engineering Stanford University in Kalifornien als „Visiting Student Researcher“ bekommen. Sie wird dort ihre Masterarbeit unter der Betreuung von Stanford und der TUM schreiben.
Die Mitterfelder wünschen eine gute Reise, inspirierende Erfahrungen und gutes und sicheres Nachhausekommen.